Donnerstag, 24. März 2016

LBM 2016 | Teil 2: Über die Blogger Session und Professionalisierung von Buchblogs

Und hier kommt der zweite und letzte Messebericht. (*Hier gelangt ihr zu Teil 1*)
Im Rampenlicht steht die Diskussion über Monetarisierung und Professionalisierung der Buchbloggerbranche. Sollten Buchblogger für ihre Arbeit bezahlt werden?


In der blogger session am Sonntag war dies das Thema. Ich bin froh, dass ich mich angemeldet hatte, obwohl sie 35€ gekostet hat und von 11-16 Uhr lief, sodass ich kaum Zeit für die anderen Hallen hatte, aber ja, die Teilnahme hat sich gelohnt.

Es begann mit der bemerkenswerten Keynote von Karla Paul über die Flauschzone, in der die Buchblogger feststecken; über deren Leistungen, die nicht als selbstverständlich angesehen werden dürfen und schließlich mit dem Aufruf, sich zu professionalisieren.

"Kommt raus aus Eurer Nerdecke, werdet Vollprofis für die leidenschaftliche Hingabe zum Buch! Lasst Euch nicht kleinreden für das, was Ihr täglich für Literatur leistet." -Karla Paul



Bei der Diskussionsrunde über Blogger Relations, also das Verhältnis von Buchbloggern und Verlagen, wurde es dann so richtig interessant. Als die Frage gestellt wurde, ob es bei der Vergütung denn nur um Rezensionsexemplare oder auch um Bezahlung ginge, herrschte unangenehme Stille von Seiten des Podiums. Während zuvor noch davon gesprochen wurde, dass der gemeinsame Austausch ein "Geben und Nehmen" und Reichweite nicht alles sei, dass Blogger die neuen Multiplikatoren seien und man sie ernst nehmen würde, wurde als Antwort gegeben, dass erst ein Konzept entwickelt werden müsste, bevor es mit der Bezahlung so weit sei, denn schließlich wäre der Buchmarkt ein anderer Markt. Allerdings wurde nach einer Weile eingeräumt, dass Kampagnen oder Interviews durchaus mit Geld vergütet werden könnten, jedoch wurde konsequent abgelehnt, Besprechungen wie Rezensionen zu bezahlen. Die Glaubwürdigkeit würde verloren gehen, es sei das "K.O. für die Neutralität" und nicht vereinbar mit autarken Bloggern.

An dieser Stelle spalten sich die Gemüter. Ist es denn nicht angemessen und fair, dass Buchblogger für ihre Arbeit entlohnt werden? Egal, ob sie es gern tun, es bleibt stundenlange Arbeit, Recherche, Vernetzung, Aufrechterhaltung. Andere Branchen in der Bloggerwelt verdienen doch auch nicht unwesentlich daran, einen Lippenstift zu bewerten. Warum ist es bei Buchbloggern, die das Buch erst lesen, sich Zeit zum Dekorieren, Fotografieren und Bearbeiten nehmen, das geschriebene Wort analysieren oder auch einfach nur in sich aufnehmen und sich Gedanken zur Intention des Autors machen, so anders? Und als Dank erhalten sie eine knappe Antwort und das nächste Rezensionsexemplar in ebook-Form? Wann begegnen sich Verlag und Blogger auf Augenhöhe? Nicht zu vergessen, die Backlinks und SEO/Suchmaschinenoptimierung, die für mich natürlich kein Fremdwort ist, deren Rolle ich aber wohl doch unterschätzt habe.

Das sind alles Fragen, die bei mir und anderen aufgekommen sind. Ich habe mir vorher nie auch nur annähernd Gedanken darüber gemacht, dass ich von den Einnahmen meines Blogs leben will und auch jetzt, nachdem mich die Diskussion angeregt hat, kann ich es mir noch nicht vorstellen. Natürlich habe ich mich schon gewundert, inwiefern Beautyblogs so anders sind und die Geldsummen überraschen mich immer wieder, aber als 14-jährige, als die ich City of Books gestartet habe, wusste ich noch nicht mal, dass so etwas überhaupt möglich war. Selbst Rezensionsexemplare erschienen mir schon als etwas, das man sich hart erarbeiten und für das man unendlich dankbar sein musste. Klar, ich freue mich auch jetzt noch so sehr über jede Buchpost wie ich damals gefeiert habe, wenn ich ein legendäres Pokémon mit einem banalen Pokéball fangen konnte (die guten alten Zeiten). Ich sehe schon, ich schweife in die alte RE-Diskussion ab, dabei wollte ich nur sagen, dass RE zwar eine Verantwortung und auch ein Haufen Arbeit sind, die entlohnt werden sollte, ich aber schon einsehen kann, weshalb Rezension nicht bezahlt werden sollen. Ich bezweifle keineswegs, dass viele Blogger hundertprozentig ihre ehrliche Meinung schreiben, aber welcher Verlag bezahlt auf Dauer schon für schlechte Rezensionen? Was ist mit Selfpublishern, können sie sich eine Bezahlung leisten?

Aber ein Buchblog besteht normalerweise nicht nur aus Rezensionen und es gibt genug andere Möglichkeiten und kreative Ideen, bei denen man eine Bezahlung in Betracht ziehen kann.
Ich halte es keinesfalls für verwerflich, gesponserte Posts zu schreiben, solange man dahinter steht und es nicht überhand nimmt. Ganz im Gegenteil, es ist doch nur fair. Schließlich weiß ich, wie viel Zeit und Mühe man in einen Blog stecken muss. Ich kenne einige Menschen, die ihren Blog so wunderbar führen, so viel Herzblut hinein stecken, aber wie Karla Paul schon gesagt hat: Von Herzblut kann man keine Miete bezahlen.

FAZIT: Meiner Meinung nach hat sich die blogger:session gelohnt, abgesehen vom Inhaltlichen war das Essen inklusive und echt lecker (natürlich alles, was zählt! :D ) Schade fand ich nur, dass man zweimal zwischen zwei Vorträgen wählen musste, ich hätte mich für alle interessiert.

Ich denke, dieser halbe Tag hat mir geholfen, auch anders zu denken und mich für die Zukunft weitergebracht. Auf jeden Fall werde ich mich noch genauer über SEO informieren, meine Motivation wachsen lassen und versuchen, meinen Blog besser zu machen, inhaltlich, optisch. Denn auch wenn Bloggen mein Hobby ist und das zunächst wohl auch bleiben wird, möchte ich doch selbst zufriedener mit meinem Blog sein. Ich bin sehr gespannt, was die Zukunft bringt und wie es mit diesem Konfliktthema weitergeht.

{Was nach den blogger sessions passiert ist, könnt ihr euch sicherlich denken, ich bin in den restlichen beiden Stunden durch die Hallen gelaufen, habe Celina von Bookeauty kennengelernt, mit Autoren gequatscht und mich auf großartige Hobbit-Lesezeichen gestürzt. Jep, die Buchmesse war ein voller Erfolg, aber Fotos von den Ständen habt ihr auf anderen Blogs sicherlich schon genug gesehen, weshalb ich dieses Mal nicht näher darauf eingehen werde.}

Falls ihr noch weitere Posts dieser (oder besserer) Art lesen, Gedanken über die Professionalisierung und Monetarisierung hören möchtet, kann ich euch diese Blogbeiträge empfehlen:



Und wenn ihr noch Tipps haben möchtet: Vernetzt euch! Bloggertreffen sind eine wunderbare Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und Freundschaften zu schließen. Wenn ihr nach Inspiration sucht, schaut euch andere Blogs an, auch aus anderen Gebieten, fragt euch, was ihr besser machen könnt, ob ihr euren eigenen Blog auch lesen würdet. Und schließlich: Lasst euch nicht unterkriegen.
 Ohne Kommentare kann ich meinen Blog langfristig nicht besser machen. Und ich bin so gespannt auf eure Meinungen/Erfahrungen/Antworten aller Art. Also lasst mich doch wissen, was ihr zu dem Thema denkt! :)

10 Kommentare:

  1. Hallo Noemi

    Wow, das sind interessante Neuigkeiten. Wirklich schade, dass ich nicht dabei sein konnte. Aber ich danke dir, für den ausführlichen Bericht und auch der Infos bezüglich der Monetarisierung. Meine Gedanken dazu... ich hab schon oft den Gedanken gehabt, dass es schön wäre, fürs Bloggen bezahlt zu werden. Ich steck so viel Zeit ins Lesen und anschließende Rezensieren, diskutieren mit anderen Lesern und dem Autoren selbst, hab Kontakte zu den Verlagen usw. Wenn ich hochrechne, was da an Zeit zusammenkommt, dann kann man da kaum noch von "Hobby" sprechen. Inzwischen habe ich sogar schon Selfpublisher erfolgreich an Verlage vermitteln können. Ja, wenn ich das mach, mach ich das mit Freude, ein wenig Anerkennung wäre aber schon schön, ein Ansporn weiterzumachen und sich stetig weiter zu entwickeln, noch mehr zu geben. Ich freue mich über jedes Rezensionsexemplar. Manchmal muss ich aber auch sagen, dass da auch ein wenig Enttäuschung dabei ist. Oftmals werden die Rezi-Exemplare rausgeschickt ohne ein einziges persönliches Wort. Da kommt dann ein Buch an und es wird erwartet, dass das Buch binnen 4 Wochen ausführlich besprochen und rezensiert wird. Aber es gibt noch nichtmal ein einziges persönliches Wort des Dankes. In letzter Zeit habe ich teils so ausführliche Rezis zu Kinderbüchern geschrieben (die im Normalfall ja eher kurz ausfallen) und es kam kein Danke vom Seiten des Verlages, keine Wertschätzung. Das macht mich dann widerrum traurig und lässt doch gewisse Zweifel aufkommen. Aber gut. Ich besinn mich dann wieder, ich mach das ja freiwillig. Ich freue mich über die Rezi-Exemplare und vielleicht kommt ja noch ein Umdenken seitens der Verlage. Von den Kleinen kann ich bisher nur positives sagen, aber die großen sind es meist, die doch teilweise sehr überheblich sind und es scheinbar nicht nötig haben Kontakt zu den kleinen Bloggern aufzunehmen. Da kann man wohl endlich drüber weiter reden. Ich bin jedenfalls gespannt, ob und inwiefern sich die Einstellung der Verlage gegenüber den Bloggern noch ändern wird.

    ich lass dir liebe Grüße hier
    Sandra von http://www.sandraskreativelesezeit.blogspot.com

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    1. Hallo Sandra,
      danke für deinen ausführlichen Kommentar! Freut mich, dass dir der Beitrag geholfen hat!
      Das, was du ansprichst, ist mir auch schon aufgefallen, diese meist fehlende Wertschätzung, obwohl so viel Fleiß in der Arbeit steckt, was keineswegs selbstverständlich ist. Aber zum Glück durfte ich auch schon andere Erfahrungen machen, sehr sympathische Verlage kennenzulernen, die sich wirklich mit den Rezensionen auseinandersetzen, sich freuen, wenn das Buch einen begeistern konnte und das auch ausdrücken.
      Ich kann dich also sehr gut verstehen und finde das, was du z.B. für die Selfpublisher tust, super! Ich bin auch höchst gespannt, wie es mit dem Verlag-Blogger-Verhältnis weitergeht.

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  2. naja... man sollte nicht unterschätzen, dass auch manche Beauty-Blogger einen Lippenstift gestellt bekommen, aber nicht bezahlt werden. Natürlich, wenn man Leute vermittelt, dann sollte das bezahlt werden. Aber warum sollte der Verlag für etwas zahlen, wenn er es bei einem anderen Blogger billiger bekommt? Klingt nach einem Kampf :(

    übrigens können auch schlechte Rezensionen gute Werbung für den Verlag sein, wenn das Buch erwähnt wird. Oder man herausfinden will, ob das Buch WIRKLICH so schlecht ist. Schlechte Arbeit mit verlorenem Geld wäre eine Zwei-Satz-Rezi, die nicht beachtet wird :-)

    Ich bin gespannt, wie sich alles entwickelt!

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    1. Das stimmt, durch eine Rezension kann man erst auf das Buch aufmerksam werden, von daher sind auch schlechte Rezensionen eine Art Werbung. Die meisten Kaufanstöße werden aber sicherlich eher von positiven Rezensionen bewirkt :D
      Ich bin wie gesagt auch sehr gespannt auf den Verlauf. Sobald einige Blogger mit großer Reichweite bezahlt werden, wird das viel Neid und Missgunst auslösen und dann gibt es einen noch stärkeren Konkurrenzkampf :( Aber ich denke, wenn ein Blog eine gute Qualität und Reichweite hat und der Verlag das auch sieht, dann könnte es durchaus sein, dass der Verlag eine Bezahlung als lohnenswert ansieht. Und falls ein anderer Blog dann nur nichtssagende Zwei-Satz-Rezis schreibt, fällt das schnell auf und der Verlag kann auf eine Zusammenarbeit verzichten :)

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  3. Hallo liebe Noemi!

    Ahh ich kommentiere so unglaublich selten bei dir und ich versuche wirklich, mich zu bessern, da ich deinen Blog doch so gerne lese :)
    Leider haben wir uns auf der Messe wohl verpasst, ich war aber auch Sonntag nur sehr sehr kurz in Leipzig, was total schade ist :( Kommst du nächstes Jahr wieder hin oder vielleicht sogar nach Frankfurt? Wenn ja müssen wir uns unbedingt treffen, würde dich so gerne mal in Real Life treffen :) ♥

    Total interessant diese blogger:session, hätte ich Sonntag mehr Zeit gehabt, dann hätte ich eine Anmeldung auf jeden Fall in Betracht gezogen, denn was du berichtest klingt wirklich richtig gut! Ich finde das Thema wirklich unglaublich interessant, gerade im Youtube Bereich ist es ja schon sehr kontrovers diskutiert, schließlich gibt es dort schon viele Menschen, die von ihrem Content leben können. Ich sehe das Thema änhlich wie du etwas zwiespältig. Einerseits stimme ich dem zu, natürlich ist bloggen unglaublich viel Arbeit. Eine wundervolle Arbeit, aber Arbeit, in die man Zeit und Herzblut investiert, von dem man aber, wie du schon sagst, keine Miete zahlen kann. Deswegen fände ich es einerseits schon irgendwie fair, Blogger für bestimmte Kooperationen zu entlohnen. Auf der anderen Seite bin ich aber unglaublich froh, dass es nicht so ist. Es kann daran liegen, dass ich noch keine Miete zahlen muss, aber ich bin froh, dass das Bloggen irgendwo auch "nur" ein Hobby ist. Wo ich schreiben kann, was ich will, wann ich es will. Ich glaube wenn ich dafür bezahlt werden würde, dann würde ich vielleicht zu viel Druck bekommen und vielleicht irgendwann die Lust daran verlieren, was ich mache, und das würde mich wirklich total traurig machen. Ich blogge schließlich in erster Linie für mich, für meine Leser und Bücher, um meine Begeisterung und meine Enttäuschungen zu teilen, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen und einen Platz im Internet zu haben, der nur mir gehört, und das vollkommen. Natürlich sind Rezensionsexemplare auch eine Art Bezahlung, aber in der Regel sind die meisten Posts ja auf freiwiliiger Basis entstanden, eben weil man sie schreiben wollte. Und wie du schon sagst, das macht doch irgendwie auch uns aus. Ich möchte niemanden was vorwerfen, aber ich könnte mir vorstelln, dass es einige Leute gibt, die vielleicht sich dann nicht mehr trauen würden, ihre wahrlich ehrliche Meinung zu schreiben, wenn sie bezahlt werden.

    Ich finde das Thema also wirklich echt schwierig, irgendwo hätte es die Arbeit, die ein Blog macht, schon verdient, dass man davon leben könnte, auf der anderen Seite ist ein Blog vielleicht auch eher ein Hobby, und sollte das bleiben, ohne Bezahlung, dafür 100% ehrlich und von der Person selbst gewollt.

    Ein sehr toller Beitrag und eine interessante Session, vielen Dank, dass du uns daran teilnehmen lässt :) Und das Essen ist ja mal der Oberhammer :D ♥

    Liebe Grüße
    Kücki ♥

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    1. Danke für deinen Kommentar! Deine Meinung und Anwesenheit ist immer willkommen :p

      Die Meinungen spalten sich da wirklich und letztendlich ist es ja jedem selbst überlassen, wie er mit seinem Blog umgeht und was er damit erreichen will. Ich habe aber auch schon mitbekommen, dass man wirklich die Lust und Motivation, seine Leidenschaft zu teilen, verlieren kann, sobald das anfängliche Hobby mit einer Bezahlung in Verbindung gerät. Muss nicht sein, ist aber möglich. Zum Glück muss ich auch noch keine Miete bezahlen, sonst würde ich das Thema womöglich auch anders sehen :D

      Dankeschön, liebe Kücki, ich würde dich auch so gerne kennenlernen! Ich hoffe sehr, dass ich nächstes Jahr auf der LBM und diesen Herbst auf der FBM sein kann, die letzten Jahre war ich auf jeden Fall da. Aber ich kann noch nicht sagen, wie es mit Schule, Ferien und Abi sein wird, deshalb kann ich noch nichts Festes sagen :( Wenn ich komme, sage ich auf jeden Fall Bescheid ♥

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  4. Hallo Noemi,

    ich bin durch Zufall auf deinem Blog gelandet und an diesem Post hängen geblieben.

    Ja, Bloggen bedeutet, dass man unheimlich viel Zeit in ein Projekt steckt, das mitunter kaum gewürdigt wird. Dass man Details recherchieren, Rezensionen schreiben, Posts layouten, Rezensionen auf Plattformen veröffentlichen, sich dort einbringen, sich vernetzen und und und muss. Ja, ich stecke mehr Zeit in dieses Hobby, als ich vor über zwei Jahren erwartet hatte.

    Dennoch widerstrebt es mir, Rezensionen honorieren zu lassen. Und das erst mal aus einem einfachen Grund: Es würde aus dem Hobby einen Job machen.
    Das muss nicht zwingend Konkurrenz bedeuten, bedeutet es unterschwellig aber dann eben doch. Verlage würden noch mehr auf Leser und Fakten achten, das würde mehr F4F und manchmal auch weniger Qualität bedeuten.

    Ich lese, weil ich Spaß daran habe. Ich rezensiere, weil ich Spaß daran habe. Ich blogge, weil ich Spaß daran habe.
    Ich gebe sogar gern Geld für Bücher aus, weil ich Verlage gern unterstütze, auch wenn ich mich jedes Mal über ein Rezensionsexemplar freue. Und zwar wie beim ersten.
    Und ich liebe den Austausch.
    Das alles unter eine professionelle Sockel stellen, gegen Bezahlung, wo doch kein Geld einen lieben Kommentar aufwerten kann? Ich sage nicht, dass die Zeit, die wir reinstecken, kein Geld wert wäre. Ich habe nur Angst, dass es diese Gemeinschaft, den Spaß, die Ungezwungenheit am Bloggen zerstören könnte.

    Dazu kommt, dass die Verlage das Geld ja auch irgendwo herholen müssen. Ich habe jetzt schon Respekt davor, dass sie kostenlos Bücher verteilen (ja, das klingt wie ein Bloggeranfänger, aber sein wir mal ehrlich, naiv betrachtet ist es so), mit dem Risiko einer schlechten Rezension. Wenn sie uns bezahlen müssten, wo würde das Geld dann gespart?
    Und umgekehrt, wenn sie uns mit Geld entgegenkommen wollen, wäre es dann nicht viel besser, die Buchpreise zu senken?

    Schwieriges Thema. Dennoch würde ich es vorziehen, nicht bezahlt zu werden. ^^ Geld sollte nicht immer die Welt regieren. Und nicht die Bloggerwelt dominieren.

    Liebe Grüße
    Dana

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    1. Auch dir danke für deinen langen Kommentar :)
      Zuerst möchte ich, falls das nicht deutlich war, klarstellen, dass die Bezahlung nicht aussschließlich für Rezensionen in Frage kommt. Welche Probleme dadurch aufkommen könnten, hatte ich oben ja erwähnt.
      Und letztendlich entscheiden die Verlage selbst, mit welchen Blogger sie zusammenarbeiten, das heißt, sie werden nur diejenigen entlohnen, die auch eine gewissen Qualität mitbringen.
      Dass es die Buchbloggemeinschaft zerstören oder zumindest diese Ungezwungenheit zerstören könnte, sehe ich ein. Es gibt zwar jetzt schon viel Neid untereinander, aber in anderen Branchen ist es, schätze ich, noch mehr, gerade wegen des Geldes. Gerade diese Branchen bloggen auch mit viel Leidenschaft und weil sie es gern tun und werden trotzdem bezahlt. Mir leuchtet es noch nicht so ein, warum die Buchwelt da so anders sein soll :D Kommentare würde es ja weiterhin geben...
      Das mit den Buchpreisen senken funktioniert, wenn ich es richtig verstanden habe, wohl eher nicht so gut, denn dann wären die Preise ja auch für Leser ohne Blog gesenkt. Ich will damit keineswegs sagen, dass diese weniger wert sind, ich meine nur, dass man dann wieder in der Ausgangssituation wäre, wenn du verstehst, was ich meine. Klar ist es toll, dass viele Verlage Rezensionsexemplare verteilen und das auch großzügig und ich weiß das auch sehr zu schätzen. Aber ich glaube nicht, dass sie so arm sind, dass sie ihr Marketing nicht ausbauen könnten.
      Geld sollte nicht die Welt regieren. Aber es gibt immer Unterschiede zwischen dem Idealbild und der Realität.

      Ich finde das, was du angesprochen hast, jedenfalls sehr interessant, es regt noch mehr zum Nachdenken an. :)

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  5. Ich sehe es so, dass es wie immer eine Sache von Angebot und Nachfrage ist. Die Reichweite einer Beautybloggerin ist leider nicht mit der eines Buchbloggers zu vergleichen. Denn es gibt nun mal viel mehr Menschen, die sich schminken, als solche die (ab und an) ein Buch lesen und sich darüber auch im Internet informieren. Von daher bezweifle ich, dass Buchbloggern jemals auch nur annähernd so viel bezahlt werden würde. Ohne Markt nutzt einem auch eine "Professionalisierung" nichts.

    Darüber hinaus würde ich persönlich für einen Beitrag auch nicht bezahlt werden wollen. Selbst bei Rezensionsexemplaren merke ich, dass ich nicht ganz so objektiv bin, wie bei einem selbst gekauften Buch. Das ist einfach so, da geht man schon mit einer anderen Einstellung ans Lesen. Bücher die mir nicht gefallen, lese ich mittlerweile nicht einmal weiter. Bei einem Rezensionsexemplar habe ich bisher noch nicht abgebrochen.

    Wenn dann auch noch extra Geld bezahlt wird, geht für mich persönlich die Glaubwürdigkeit verloren. Bei den ganzen Beautyblogs bin ich nicht so hinterher, aber als ich nach einer Rezension zu einer Haarbürste gesucht habe, habe ich darauf geachtet, dass die Person sie gekauft hatte. Also mir ist das wichtig und bei Bezahlung werde ich misstrauisch.

    Ja es ist viel Mühe und "Arbeit", aber nach wie vor ein Hobby. In manchen Zweigen mag man für Hobbys tatsächlich bezahlt werden, bei Büchern sehe ich den Markt nicht.

    Liebe Grüße
    Tina

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    1. Danke für deine Ansicht, da kommen immer mehr Aspekte zusammen :)

      Wenn ich mir gesponserte Beiträge für Produkte, die ich mir eventuell auch zulegen möchte, durchlese, dann bin ich da wie du auch "vorsichtiger". Deshalb kann ich auch verstehen, warum Rezensionen nicht bezahlt werden sollten. Aber wie ich oben geschrieben habe, die Bezahlung bezieht sich ja nicht ausschließlich auf Rezensionen. Man könnte doch für neutrale Beiträge entlohnt werden.
      Dass der Beautymarkt größer als der Buchmarkt ist, kann ich einsehen, aber das bedeutet ja nicht automatisch, dass der Buchmarkt weniger relevant ist oder dass man mit ihm so wenig Gewinn macht. Von daher sehe ich dort durchaus die Möglichkeit, ich bin gespannt, wie sich alles entwickelt :)

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